Die Bühne des Lebens
Die Bühne des Lebens
Es war ein schöner sonniger Tag. Ich hatte ihn zum Großteil in meiner Wohnung verbracht, doch nun mußte ich einfach hinaus aus meinen einengenden vier Mauern. Ich hatte den Eindruck, daß die Stockwerke über mir auf meinen Schultern lasteten und ich konnte sie einfach nicht mehr halten, nicht mehr er-tragen und ein Gefühl, als wenn mich dieses unvorstellbar große Gewicht jeden Moment erdrücken könnte, umfing mich.
Ich verließ also diesen schrecklichen Ort und machte mich auf den Weg ins Grüne. Er führte mich durch einen nahegelegenen Park und ich betrachtete die Bäume und Sträucher so, wie wenn ich sie das letzte Mal sehen würde.
Es war wie der Abschied von seiner großen Liebe, man betrachtet sie viel genauer als je zuvor und es fallen einem Details auf, die man niemals vorher bemerkt hat.
Ich nahm den Geruch des Grases und der blühenden Kastanienbäume ganz anders, viel intensiver, wahr und ich dachte mir, daß man das öfter tun sollte. Es ist ganz gut, die Welt so zu betrachten, wie jemand der bald Abschied von ihr nehmen muß. Eine leise Ahnung des Todes kroch in meine Seele und ich begriff, wie schmerzlich es sein muß zu sterben.
Es muß wohl unerträglich qualvoll sein, wenn einem im Augenblick des letzten Atemzuges bewußt wird, daß man dies alles niewieder sehen, riechen, niemals mehr er-leben können wird.
Ich hatte das Bedürfnis mich den Eindrücken dieses Augenblickes hinzugeben und die Welt um mich mit allen meinen Sinnen in mich aufzunehmen, weil ja keiner sagen konnte, wie lange und wie oft ich dazu noch Gelegenheit haben würde.
Vielleicht empfanden viele Menschen so, schließlich tummelten sich etliche auf diesem erholsamen Fleckchen Erde und der Lärm der spielenden Kinder ließ diese wenigen Quadratmeter Natur noch lebendiger auf mich wirken.
Ich setzte mich auf eine Bank und befand mich plötzlich in einem riesigen Theater, in dem sich unzählige Szenen parallel abspielten und ich war der einzige Zuschauer.
Da kam ein alter Mann auf mich zu und holte auch mich auf die Bühne und aus mir, dem Zuschauer, wurde ein Schauspieler auf der Bühne des Lebens.
„Hast du heute schon etwas aus dir gemacht?“, fragte er mich und ich war so erstaunt über diese Frage, daß ich nur „Nein“ stammeln konnte. Ich wollte noch hinzufügen, daß dieser Tag ja noch lange nicht zu Ende sei, doch dazu kam ich nicht, weil er fortfuhr:
… to be continued
Es war ein schöner sonniger Tag. Ich hatte ihn zum Großteil in meiner Wohnung verbracht, doch nun mußte ich einfach hinaus aus meinen einengenden vier Mauern. Ich hatte den Eindruck, daß die Stockwerke über mir auf meinen Schultern lasteten und ich konnte sie einfach nicht mehr halten, nicht mehr er-tragen und ein Gefühl, als wenn mich dieses unvorstellbar große Gewicht jeden Moment erdrücken könnte, umfing mich.
Ich verließ also diesen schrecklichen Ort und machte mich auf den Weg ins Grüne. Er führte mich durch einen nahegelegenen Park und ich betrachtete die Bäume und Sträucher so, wie wenn ich sie das letzte Mal sehen würde.
Es war wie der Abschied von seiner großen Liebe, man betrachtet sie viel genauer als je zuvor und es fallen einem Details auf, die man niemals vorher bemerkt hat.
Ich nahm den Geruch des Grases und der blühenden Kastanienbäume ganz anders, viel intensiver, wahr und ich dachte mir, daß man das öfter tun sollte. Es ist ganz gut, die Welt so zu betrachten, wie jemand der bald Abschied von ihr nehmen muß. Eine leise Ahnung des Todes kroch in meine Seele und ich begriff, wie schmerzlich es sein muß zu sterben.
Es muß wohl unerträglich qualvoll sein, wenn einem im Augenblick des letzten Atemzuges bewußt wird, daß man dies alles niewieder sehen, riechen, niemals mehr er-leben können wird.
Ich hatte das Bedürfnis mich den Eindrücken dieses Augenblickes hinzugeben und die Welt um mich mit allen meinen Sinnen in mich aufzunehmen, weil ja keiner sagen konnte, wie lange und wie oft ich dazu noch Gelegenheit haben würde.
Vielleicht empfanden viele Menschen so, schließlich tummelten sich etliche auf diesem erholsamen Fleckchen Erde und der Lärm der spielenden Kinder ließ diese wenigen Quadratmeter Natur noch lebendiger auf mich wirken.
Ich setzte mich auf eine Bank und befand mich plötzlich in einem riesigen Theater, in dem sich unzählige Szenen parallel abspielten und ich war der einzige Zuschauer.
Da kam ein alter Mann auf mich zu und holte auch mich auf die Bühne und aus mir, dem Zuschauer, wurde ein Schauspieler auf der Bühne des Lebens.
„Hast du heute schon etwas aus dir gemacht?“, fragte er mich und ich war so erstaunt über diese Frage, daß ich nur „Nein“ stammeln konnte. Ich wollte noch hinzufügen, daß dieser Tag ja noch lange nicht zu Ende sei, doch dazu kam ich nicht, weil er fortfuhr:
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